In der vergangenen Woche titelt das Abendblatt „So stark fallen die Preise für Häuser und Wohnungen“ und nimmt damit Bezug auf die früher als gedacht einsetzende Wende bei Hamburger Immobilienpreisen. Ukraine-Krieg sowie der steile Zinsanstieg als Folge der Inflation fordern ihren Tribut. Wer kann sich überhaupt noch eine Immobilienfinanzierung leisten? Hinzu kommen die durch die Energiekrise stark gestiegenen Nebenkosten.
Der Artikel basiert auf einer Studie, in der insgesamt 23 Stadtteile in punkto Immobilienpreispolitik untersucht wurden. Einhelliger Tenor: Der Höhepunkt für Immobilienpreise wurde bereits 2021 erreicht. Und: Die zum Teil dramatisch fallenden Preise divergieren von Stadtteil zu Stadtteil. Doch es gibt auch stabile Stadtteile.
Wer ist besonders stark vom Preisverfall betroffen?
Einen besonders hohen Preisrückgang verzeichnen Einfamilienhäuser aus dem Bestand in Stadtteilen wie Rahlstedt (ca. 15,8 %), Neugraben-Fischbek (ca. 14 %) oder auch Schnelsen (ca. 12 %).
Ebenfalls stärker betroffen sind Eigentumswohnungen im Osten und Süden Hamburgs. Aufgrund der hohen Nachfrage in den vergangenen Jahren seien dort die Preise zuvor aber auch überproportional gestiegen, da andere zentrale Lagen für potenzielle Käufer den Zenit der Bezahlbarkeit längst überschritten hatten.
Welche Wohnlagen erweisen sich stabil?
Während in Premiumlagen an Alster und Elbe die Preise eine gute Stabilität aufweisen (Preisrückgang Blankenese und Othmarschen von nur ca. 2 %, Hafencity ca. 2,4 % und Winterhude ca. 3,4 %), soll 2023 der Quadratmeterpreis für Einfamilienhäuser in Stadtteilen wie Langenhorn, Bergedorf, Billstedt, Rahlstedt und Eißendorf unter die 4.000 Euro-Marke sinken. Im Hamburger Umland setzte der Preisrückgang bereits 2021 ein mit ca. 16 % bzw. ca. 17 % z.B. in Henstedt-Ulzburg, Quickborn oder Börnsen / Escheburg.
Faktor Energieeffizienz
Zudem gewinnt das Thema Nachhaltigkeit und damit Energieeffizienz immer mehr an Bedeutung und ist mittlerweile ein ausschlaggebendes Kriterium beim Immobilienkauf. Diese Entwicklung führt mehr als wahrscheinlich zu verstärkten Preisrückgängen von bis zu 35 % gerade bei Projekten mit einem erhöhten Energieverbrauch und damit einem hohen energetischen Modernisierungsbedarf. Ein enormer Sanierungsrückstau im Bestand, zunehmende Materialkosten sowie Handwerkermangel spielen dieser rückläufigen Entwicklung noch in die Karten.
Auswirkungen auf die Vermarktungsdauer
Nach Stuttgart liegt in Hamburg die Vermarktungsdauer mit durchschnittlich 114 Tagen, bis eine Immobilie verkauft ist, mit am höchsten.
Umso wichtiger ist es, einen ausgewiesenen Immobilienexperten an seiner Seite zu wissen. Ob Kauf, Verkauf oder auch Sanierung – wir bei Wentzel Dr. beraten Sie gerne. Selbstverständlich können Sie auch jederzeit kostenfrei und unverbindlich unseren Immobilienbewertungsservice nutzen.