Wohnmieten in Großstädten & auf dem Land

Wohnmieten in Großstädten & auf dem Land

Das Bundesamt für Statistik beziffert den Anstieg der Wohnmieten seit 1995 auf 8,4 %. Doch nicht alle Wohnlagen sind gleichermaßen betroffen. Eine differenziertere Betrachtung gestattet zudem die Berücksichtigung der Relation zwischen Haushaltseinkommen und Wohnkosten.

Mieten sind abhängig von der Gesamtanzahl verfügbarer Wohnungen sowie dem Anteil an Mietwohnungen. Von 43,1 Millionen Wohnungen in Deutschland werden (Stand 2021) rund 47 % von den Eigentümern bewohnt. Dies ist besonders in ländlichen Gegenden der Fall.

Da das Wohnen zur Miete speziell in Großstädten verbreitet ist, sind Menschen vor allem hier von hohen Wohnkosten und überbelegten Mietwohnungen betroffen. Zwischen 2009 und 2019 brachte die Politik diverse Maßnahmen wie Mietpreisbremse und Wohngeld auf den Weg, um Haushalte durch geringere Ausgaben für Wohnraum zu entlasten.

Bis heute gibt die armutsgefährdete Bevölkerung nahezu unverändert 50 % des Haushaltseinkommens für den Posten Wohnen aus. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Anteil der Wohnkosten umso höher liegt, je niedriger das Haushaltseinkommen ist.

Mehr Wohnen fürs Geld: Lebensqualität ländlich gelegener Mietwohnungen

Geht ein Großteil des erwirtschafteten Geldes für Wohnkosten drauf, bleiben weniger Ressourcen für andere wichtige Investitionen. In Städten lebten im Jahr 2019 circa 12,7 % der Menschen auf zu engem Raum. Ländliche Wohngegenden weisen hingegen einen gegenläufigen Trend auf: Hier sank der prozentuale Anteil überbelegter Haushalte im gleichen Zeitraum von 4,7 auf 4,0 %.

Also mehr Lebensqualität durch Wohnen auf dem Land? Dies lässt sich nur schwer pauschal beantworten und ist nicht zuletzt abhängig von individuellen Präferenzen. In den am dünnsten besiedelten Gegenden beklagen Einwohner meist infrastrukturelle Probleme wie den mangelhaften Ausbau von Breitbandverbindungen sowie schlechte Verbindungen im öffentlichen Personennahverkehr. Im Gegenzug profitiert die Bevölkerung ländlicher Gegenden von entspanntem, verkehrsberuhigtem Umfeld, sozialer Vereinskultur, engem Nachbarschaftsgefüge – und nicht zuletzt großzügiger bemessenem Wohnraum.

Stadt oder Land: Wo möchte ich leben?

Ob man sich für eine Wohnung in der Stadt oder auf dem Land entscheidet, ist von vielfältigen Faktoren abhängig. Besonders junge Familien liebäugeln nicht selten mit einem gemütlichen Nest in ruralem Ambiente. Bei der Auswahl eines geeigneten Ankerplatzes stehen Mietern mit eigenem Pkw zahlreiche Möglichkeiten offen. Mit dem Indikator „Fahrtzeit zu Bildungs-, Versorgungs- und Kultureinrichtungen“ können Sie einfach in Erfahrung bringen, mit wie viel zusätzlichem Zeitaufwand die verbesserten Lebenskonditionen zu Buche schlagen.