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Corona-Folgen
Weniger als 1% der Wohnungsmieten wurden nicht gezahlt – 22% der Gewerbemieten sind im Mai ausgefallen

Die zweite Umfrage der wohnungswirtschaftlichen Verbände im Bündnis für das Wohnen in Hamburg zu Mietausfällen im Mai bestätigt die erste Umfrage im April: kaum Mietausfälle bei Wohnungen, starke und noch wachsende Verluste bei Gewerbemieten.

Einen Ausfall von 22% der Gewerbemieten melden 1.245 Unternehmen für den Mai – fünf Prozentpunkte mehr, als bei der ersten Umfrage im April. Die Unternehmen sind Mitglieder der Immobilienverbände IVD Nord, BFW Nord, Grundeigentümerverband Hamburg und Verband Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW).

Von den Ausfällen bei den Gewerbemieten im Mai ist jedes zweite der Unternehmen betroffen, die sich an der Umfrage beteiligten. Die Mietausfälle lagen im Durchschnitt bei 3.345 Euro je betroffener Gewerbemieteinheit (April: 3.032 Euro). Besonders betroffen waren Mieter aus den Branchen Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel.

„Ruhe vor dem Sturm“

Kaum Auffälligkeiten gab es hingegen erneut im Wohnsegment. Lediglich bei 3.000 der erfassetn 376.000 Mietverhältnisse wurde die Miete nicht gezahlt – eine Quote von deutlich unter 1%. Im Mittel lagen die Mietausfälle bei 653 Euro (April: 704 Euro).

„Die Wohnungsmieten werden bislang überwiegend zuverlässig gezahlt. Aber wir sorgen uns, dass es schon in den kommenden Wochen aufgrund der wirtschaftlichen Talfahrt zu einem Anstieg der Zahlungsschwierigkeiten kommen kann“, erklärten die Verbände in einer gemeinsamen Erklärung. „Es fühlt sich an wie die Ruhe vor dem Sturm.“

Schutz vor dem Sturm bieten nach Einschätzung der Verbände die sozialen Sicherungssysteme. „Es hat sich bislang als zielführend erwiesen, die Beantragung von Wohngeld zu vereinfachen.“

Einnahmeausfälle kompensieren

Zudem komme es in vielen Fällen zu einvernehmlichen Lösungen zwischen Mieter und Vermieter. Doch trotz Wiedereröffnung gestalte sich die Sitauation für Geschäftsinhaber oder Restaurantbesitzer durch die deutlich unterdurchschnittlichen Umsätze zunehmend schwierig. Hier appellieren die wohnungswirtschaftlichen Verbände an die Politik, „pragmatische Lösungen zu finden, um die Einnahmeausfälle der Gewerbemieter zu kompensieren“.

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