Auf der Suche nach Raum für mehr Wohnungen in zentralen Lagen hat die Hamburger Bürgerschaft die Ausfallstraßen entdeckt. Hier schlummert auf den Grundstücken von eingeschossigen Supermärkten und Einfamilienhäusern ein Potenzial von über 100.000 Wohnungen an Ausfallstraßen. Bis auf die AfD hat die gesamte Hamburger Bürgerschaft dem Antrag von SPD und Grünen zugestimmt, entlang der vier- und sechsspurigen Ausfallstraßen Stadtentwicklungspotenziale zu sondieren. Nach einer ersten Schätzung der Antragsteller könnten hier im Rahmen der Innenverdichtung rund 100.000 Wohnungen entstehen.
Forschungsprojekt des BBSR
Ausgangspunkt dieser Überlegungen ist das Forschungsprojekt „Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen in wachsenden Kommunen“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), an dem sich der Bezirk Altona beteiligt. Im Fokus stehen Flächen großräumiger, eingeschossiger Supermärkte und Tankstellen wie auch kleinteilige Einfamilienhausgrundstücke. Städtebaulich geeignetes Baurecht soll als attraktive Angebotsplanung Eigentümer zu Investitionen ermutigen.
Voraussetzung ist die Verkehrswende
Zudem könnten kommunale Vorkaufsrechte genutzt werden, um mittelfristig kleinere Grundstücke für eine höhere und dichtere Bebauung zusammenlegen zu können. Voraussetzung für die Nutzung ist jedoch die Verkehrswende durch mehr E-Mobilität und Fahrradwege sowie bauliche Maßnahmen, wie Flüsterasphalt oder Hafencity-Fenster.