Deutlich weniger als zwei Jahre liegen zwischen dem Aufstellungsbeschluss für das Wohnquartier Lessinghöfe in Neu Wulmstorf und dem Start der Hochbauarbeiten für die 380 Mietwohnungen. Investor ist Karl Maier, Chef des schwäbischen Festzeltbetreibers Göckelesmaier, der Wentzel Dr. mit der Erstvermietung und der Immobilienverwaltung beauftragt hat.
In Neu Wulmstorf fehlen Mietwohnungen. Die niedersächsische 23.000-Einwohner-Kommune am Hamburger Stadtrand profitiert vom starken Zuzug in die Metropolregion. Und weil offensichtlich Konsens über die Notwendigkeit neuer Mietwohnungen herrscht, gelang ein unvergleichlich schnelles Planungs- und Genehmigungsverfahren.
Für das etwa 50.000 m2 große, bisher vor allem gewerblich genutzte Grundstück im Süden Neu-Wulmstorf wurde am 23. November 2015 der Aufstellungsbeschluss verabschiedet. Bereits am 25. Januar 2016 unterzeichneten Karl Maier – der nicht nur Festzeltveranstaltungen in Baden-Württemberg organisiert, sondern auch in Schleswig-Holstein – und Wolf-Egbert Rosenzweig, Bürgermeister von Neu Wulmstorf den städtebaulichen Vertrag. Beraten wird Maier vom Multi-Family-Office Schwabenkontor für Familienvermögen aus Göppingen. Im Oktober 2016 wurde bereits der Satzungs- und Feststellungsbeschluss für die Fläche Lessingstraße 2-10 getroffen – weil es keine Einwendungen zum Flächennutzungsplan sowie zur Änderung des Bebauungsplans gab.
Nach dem vom Generalplaner PGN Planungsgemeinschaft Nord entwickelten Konzept, entstehen auf einem 25.000 m2 großen Teilbereich in drei Bauabschnitten bis zu viergeschossige Wohngebäude mit knapp 400 Mietwohnungen. Die Hochbauarbeiten zum ersten Bauabschnitt mit 140 Wohneinheiten sollen im September starten und im Juli 2019 abgeschlossen sein. Der zweite und dritte Bauabschnitt werden voraussichtlich Ende 2020 bzw. Anfang 2022 an die Mieter übergeben.
Die Anderthalb- bis Vierzimmerwohnungen messen zwischen 50 und 110 m2. Das Investitionsvolumen summiert sich auf etwa 120 Mio. Euro. Nach dem aktuellen Stand der Dinge werden die Mieten zwischen 11,50 und 13 Euro/m2 liegen.
Neben den freifinanzierten Mietwohnungen entwickelt die Bremer Residenz-Gruppe 40 Servicewohnungen für ältere Bewohner. Zudem ist eine Kita mit vier Gruppen sowie eine Tagespflege für Senioren geplant. Für das neue Quartier mit Anschluss an die B73 sind insgesamt 590 Stellplätze geplant, davon etwa Zweidrittel in Tiefgaragen und die weiteren auf Quartiersstellplätzen.
Wentzel Dr. wurde von Maier, dessen Familie das Areal bereits seit den 1970er Jahren gehört, mit der Erstvermietung der Wohnungen und dem späteren Immobilienmanagement betraut. Vertriebsstart ist im Herbst 2018. Maier plant, die Wohnungen in seinem Bestand zu halten.