In Hamburg sind die energetischen Anforderungen an die Gebäudehülle seit 2008 so hoch, dass sie selbst von den aktuellen EnEV-Werten nicht erreicht werden. Bild: Rockwool

Baukosten: Energiesparen muss nicht teuer sein

Laut einer F+B-Studie liegen die Baukosten für Passivhäuser im geförderten Wohnungsbau in Hamburg unter denen der nach EnEV gebauten Projekte.

Nach der Auswertung von 120 öffentlich geförderten, 2011 bis 2014 von der Investitions- und Förderbank Hamburg (IFB) bewilligten Wohnungsbauprojekten in Hamburg mit 4.780 Wohnungen hat das Institut F+B eine Kausalität von Baukosten und Energieeffizienzklasse verneint.

Baukosten zwischen 2.451 Euro/m2 und 2.644 Euro/m2

So lagen die Baukosten von Passivhäusern (2.451 Euro/m2) unter denen der nach EnEV 2009 (2.604 Euro/m2), Effizienzhaus 70 (2.585 Euro/m2) und Effizienzhaus 40 (2.644 Euro/m2) entstandenen Projekte. Die Zahlen entsprechen dem Median für die Kostengruppen 300 bis 700, also Baukosten inklusive Planungs- und Nebenkosten, aber ohne Grundstückskosten und grundstücksbezogene Mehrkosten.

Ergebnisse nicht auf andere Bundesländer übertragbar

Allerdings weisen die Autoren daraufhin, dass die Streuung der Baukosten innerhalb jeder Effizienzhausgruppe sehr groß ist – und beim EnEV-Standard am größten. Aufgrund der unverändert strengen Anforderungen des Hamburger Klimaschutzgesetzes seit 2008 lassen sich Ergebnisse zudem nicht auf andere Bundesländer übertragen.
Die Anforderungen des Hamburger Klimaschutzgesetzes etwa an die Gebäudehülle (H`T) sind seit 2008 so hoch, dass auch die EnEV-Novellierung 2014 wie auch die seit dem 1. Januar 2016 geltenden EnEV-Werte in Hamburg zu keiner Verschärfung der Anforderungen führte.

Größte Preissteigerung bei Grundstückskosten

Die Baukosten in Hamburg sind nach F+B zwischen 2012 und 2014 um 13% gestiegen. Daran haben die Grundstückskosten (+45%) und die Baunebenkosten (+34%) den stärksten Anteil.
Bei den Bauwerkskosten (Kostengruppe 300/400: Baukonstruktion und technische Anlagen), auf die 68% der Gesamtbaukosten entfallen, fiel der Anstieg mit 9% in Hamburg deutlich moderater aus – liegt aber weit über dem Bundesdurchschnitt von 2%.

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