Parks und Bäume spenden Schatten gegen das sich erwärmende Klima in Hamburg – hier in der City-Nord. Foto: Feldhaus

Klimawandel: Mehr Starkregen und Tropennächte im Hamburg von morgen – Klimaplan fördert Gründächer und Energieeinsparung

Der Klimawandel in Hamburg ist unvermeidlich. Bis 2050 wird die Temperatur um 1,2°C steigen, es wird mehr Starkregen und Tropennächte geben. Mit dem im Dezember verabschiedeten Klimaplan will Hamburg den CO2-Ausstoss bis 2030 gegenüber 1990 halbieren und so die Ursachen des Klimawandels bekämpfen. Gleichzeitig enthält der Klimaplan Anpassungsstrategien für die Folgen des unvermeidlichen Klimawandels.

In Paris haben am 11. Dezember fast 200 Staaten einen Weltklimavertrag unterzeichnet, der bei konsequenter Umsetzung den Anstieg der globalen Temperatur auf 2°C begrenzen soll.
Hamburg hat bereits drei Tage zuvor seinen Klimaplan vorgestellt. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoss in Hamburg gegenüber 1990 um 50% reduziert werden. Bis 2050 wird ein CO2-Rückgang von mindestens 80% angestrebt.

Radverkehr verdoppeln

Bis 2017 sollen dazu Sanierungskonzepte und -fahrpläne für die öffentlichen Gebäude aufgestellt werden. Schulen und Hochschulen stehen für die energetische Sanierung zusätzlich 24,4 Mio. Euro zur Verfügung. Bis 2020 soll der Anteil der Elektro-Pkw des Behördenfuhrparks bei 50% liegen.
Zudem soll der Anteil des Radverkehrs bis 2030 auf 25% verdoppelt werden, U- und S-Bahnlinien ausgebaut sowie der Einsatz emissionsarmer Busse erhöht werden. Und: Die Verwaltung soll bis 2030 CO2-neutral handeln.
Anders, als unter dem Vorgängersenat, fehlen Maßnahmen beim Wohnungsbau, wie etwa Passivhausstandard für Sozialwohnungen. Auch die Handelskammer begrüßte umgehend, „dass der Hamburger Senat mit dem neuen Klimaplan offensichtlich den Weg partnerschaftlichen Engagements mit der Wirtschaft weiter beschreiten will und nicht die Einführung neuer ordnungsrechtlicher Maßnahmen plant.“

Anpassung an den Klimawandel

Neu ist, dass der Klimaplan auch Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel enthält. Nach einem Klimamodell des Deutschen Wetterdienstes wird die Temperatur in Hamburg bis 2050 um 1,2°C steigen, die Sommer werden zwar trockener, trotzdem gibt es mehr Starkregenfälle, die im Stadtgebiet große Schäden verursachen können. Die Zahl der heißen Tage über 30°C wird sich verdoppeln und besonders der Herbst wird wärmer.
Durchaus im Konflikt mit den aktuellen Wohnungsbauplänen wird im Klimaplan der Erhalt der Grünflächen herausgestellt: Landschaftsachsen, Parkanlagen und Straßenbäume. Sie sollen für Abkühlung in der sich weiter verdichtenden Stadt sorgen. Dies gilt auch für Gründächer, die neben ihrer isolierenden Funktion auch das Regenwasser zurückhalten sollen. Gefördert werden in Hamburg Gründächer ab 20 m2.
Im Rahmen der Quartiersentwicklung sollen künftig möglichst Regenwassermulden entstehen, um gerade bei Starkregen die Siele zu entlasten.

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