Die Vehemenz, mit der Projektentwickler und Bauträger über Grundstücksmangel in Hamburg klagen, spiegelt sich in den Zahlen des Gutachterausschusses nur bedingt wider. So lag der Flächenumsatz 2019 nur um 6,5% unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Allerdings steigen die Preise.
Knapp und teuer sind in Hamburg die Baugrundstücke. So gab es 2019 mit 166 Abschlüssen die niedrigste Zahl an Transaktionen seit 2013, allerdings verringerte sich die verkaufte Fläche gegenüber 2018 nur um 6% auf 396.000 m2. Mit 1.427 Euro liegt der Quadratmeterpreis um 6,7% über dem von 2018.
Grundstücke für öffentlich geförderten Wohnungsbau für 1.016 Euro/m2
Differenziert nach Nutzungen, liegen die Preise für Grundstücke, die mit Eigentumswohnungen bebaut werden sollen, mit 1.851 Euro/m2 vor Flächen für den frei finanzierten Wohnungsbau mit 1.400 Euro/m2. Grundstücke für öffentlich geförderten Wohnungsbau kosteten im vergangenen Jahr 1.016 Euro/m2.
Der größere Teil der Flächen wurde mit 195.000 m2 für frei finanzierten Mietwohnungsbau genutzt, gefolgt von der Bebauung durch Eigentumswohnungen (105.000 m2) und Sozialwohnungen (97.000 m2).
Grundstückskosten von 1.720 Euro/m2 Wohnfläche
Auf Basis der Daten von rund Zweidrittel der erfassten Transaktionen ermittelte der Gutachterausschuss auch die nach Lagen differenzierten Kaufpreise bezogen auf den Quadratmeterpreis für die Grundstücksfläche sowie die Wohnfläche. Bei den Quadratmeterpreisen für die Grundstücksfläche reicht die Spanne von 355 Euro bis 12.615 Euro. Wenig überraschend liegen die bevorzugten Lagen mit 4.607 Euro vorn, den günstigsten Preis gab es mit 1.242 Euro jedoch in einer mittleren Lage. Der Mittelwert aller Lagen liegt bei 1.747 Euro.
Der Mittelwert bezogen auf die Wohnfläche liegt 2019 bei 1.720 Euro. Auch hier liegen die bevorzugten Lagen mit 4.086 Euro vorn – bei einer Geschossflächenzahl (GFZ=Verhältnis von Geschossfläche zur Grundstücksgröße) von 1,37. Der günstigste Durchschnittspreis je Quadratmeter Wohnfläche wurde mit 1.204 Euro für die mäßigen Lagen erfasst – und gleichzeitig mit 1,5 die höchste GFZ, also Dichte.
Teuerste Grundstücke an Alster und Elbe
Der höchste Bodenrichtwert wurde für Harvestehude mit 5.653 Euro/m2 Wohnfläche erfasst, gefolgt von Rotherbaum (4.975 Euro/m2) und Nienstedten (4.065 Euro/m2). Während sich die Stadtteile mit den höchsten Bodenrichtwerte ausnahmslos in Uferlage zu Alster und Elbe finden, liegen die mit den niedrigsten Werten – bis auf Steilshoop – ausnahmslos im Süderelbebereich und Bergedorf.