Heizungsanlangen im Sommer richtig einstellen

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Wer sich im Sommer um seine Heizung kümmert, kann viel Geld sparen und sorgt für die kalten Monate vor. Denn eine gut eingestellte Heizungsanlage arbeitet effizienter und energiesparender.

„Mit nur wenigen, überwiegend einfachen Maßnahmen können Eigentümerinnen und Eigentümer den energieeffizienten Betrieb und die langfristige Funktionalität der technischen Anlage sicherstellen. Dadurch senken sie nicht nur Energieverbrauch und -kosten, sondern reduzieren auch den CO2-Fußabdruck ihrer Immobilie“, sagt Jürgen Messerschmidt, Produktmanager bei ista. „Die Sommermonate bieten sich dafür besonders an. Doch leider lassen viele die Zeit bis zur nächsten Heizperiode ungenutzt verstreichen.“

  1. Wasserdruck in der Heizungsanlage überprüfen
    Als Faustregel gilt, dass eine Heizungsanlage einen Wasserdruck von mindestens einem bar benötigt, um einen Höhenunterschied von zehn Metern bewältigen zu können. Der durchschnittliche Wasserdruck in der Heizung liegt bei Einfamilienhäusern zwischen 1,5 und 1,8 bar. Dadurch wird gewährleistet, dass der Druck auch an der höchsten Stelle im Gebäude noch rund 0,5 bar über dem Atmosphärendruck liegt.
  2. Warmwassertemperatur einstellen
    Um Energie zu sparen, sollte die Wassertemperatur nach den kalten Monaten heruntergeregelt werden. Zum einen wird in den wärmeren Jahreszeiten meist weniger heiß geduscht, zum anderen geht viel Wärme über das Rohrleitungssystem verloren, wenn das Wasser zu hoch temperiert ist und nicht abgerufen wird. Optimal sind 60 Grad Celsius. Geringer sollte die Temperatur allerdings nicht sein, um der Vermehrung von Legionellen vorzubeugen.
  3. Thermostatventile auf Funktionsfähigkeit prüfen
    Die Thermostatköpfe und Ventileinsätze sollten in der Regel alle zehn Jahre geprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden. Sonst kann es dazu kommen, dass die Ventile auch in den Sommermonaten Wärme durchlassen und an die Raumluft abgeben – sofern die Heizungsanlage weiterhin angeschaltet ist.
  4. Rohrisolierung
    Laut Energieeinsparverordnung (EnEV) müssen Verteilleitungen isoliert sein. Dies sollte in den Gebäuden kontrolliert werden. Denn auf unisolierten Rohrteilstücken kann viel Energie verloren gehen.
  5. Heizkurve optimieren
    In der Übergangszeit zum Sommer kann es sein, dass die Heizung in kalten Nächten eine höhere Vorlauftemperatur erzeugt, als es angesichts wärmerer Tagestemperaturen erforderlich wäre. Die sogenannte Heizkurve, die je nach Verhältnis von Außen- zu Vorlauftemperatur unterschiedlich steil eingestellt sein kann, lässt sich an der Heizungssteuerung entsprechend anpassen.
  6. Warmwasserzirkulationspumpe per Zeitschaltuhr steuern
    Die Zirkulationspumpe sorgt dafür, dass über die Zirkulationsleitung auch in höheren Stockwerken sofort warmes Wasser aus der Leitung fließt – das ist weitgehend Standard bei Neubau und Sanierungen. Zumal regulativ gefordert, empfiehlt es sich, die Zirkulationspumpe zwischen 22 und 5 Uhr abzuschalten, da in dieser Zeit der Bedarf an Warmwasser eher gering ist. Mit einer Zeitschaltuhr funktioniert das unkompliziert.
  7. Heizungspumpe austauschen oder mindestens herunterregeln
    Die Heizungspumpe befördert Heizwasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern. In den Sommermonaten ist es ratsam, die Leistung bei Pumpen mit einstellbarer Förderleistung zu reduzieren und je nach Modell auf die niedrigste Stufe zu stellen. Andernfalls pumpt sie unter Umständen weiter warmes Heizungswasser in Richtung Heizkörper, obwohl dies dort nicht gebraucht wird. Noch besser ist es, ältere Pumpen austauschen. Moderne Geräte merken, wenn sie gegen geschlossene Thermostatventile arbeiten und regeln ihre Leistung automatisch herunter. Das spart Energie.
  8. Hydraulischer Abgleich
    Beim hydraulischen Abgleich handelt es sich um eine etwas aufwendigere, aber sehr sinnvolle Maßnahme. Das Ziel ist es, den Widerstand beim Durchfluss warmen Heizungswassers so einzustellen, dass die Wärme gleichmäßig in allen Stockwerken und Räumen ankommt. Dadurch hat diese Maßnahme unmittelbaren Einfluss auf den Verbrauch und die Heizkosten. Die Kosten für den hydraulischen Abgleich belaufen sich bei ordnungsgemäßer und nachhaltiger Durchführung auf circa 100 Euro pro Heizkörper. Sowohl beim hydraulischen Abgleich als auch beim Austausch der Heizungspumpe können Eigentümerinnen und Eigentümer Förderungen in Anspruch nehmen.

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